Was ist Molekulare Paläontologie?

Eine Übersicht aus dem Infopaket des IfG Tübingen (2001).

Interessensschwerpunkte

Bäume und Schäume

Wie nützlich sich molekulargenetische, morphologische, paläontologische u.a. Datensätze zur Aufklärung phylogenetischer Zusammenhänge?

Die Grenzen der Kladistik, wie dichotom ist Evolution bzw. kann phylogenetische Information in den Basisdaten dichotom modelliert werden?

Auf zu neuen Ufern, wie kann zusätzliche phylogenetische Information in Gendaten durch innovative (oder vergessene) Ansätze nutzbar gemacht werden?

Molekulare Taxonomie

Sind bestimmter molekularer Marker (z.B. Gene der ribosomale DNA) das "ultimative" Werkzeug der Systematik?

Wo liegt der Sinn und Unsinn molekularbasierter taxonomischer und systematischer Konzepte?

Molekulare Genetik und ihr Einfluss auf die Paläobotanik

Können eine handvoll Fossilien gegen eine Unmenge molekularer Merkmale bestehen?

Wie groß ist der Fehler durch das Problem der fehlenden Taxa? Wieviel Information steckt im Fossilbefund, wenn 95% der "Arten" nicht belegt sind? Und wieviel in den Genen, wenn heute nur noch maximal 2% aller Arten vorhanden sind?

bearbeitete Pflanzen/-gruppen u.a.

Ahorne (lat. Acer), O. Sapindales, Fam. Sapindaceae

Mit 124 Arten (van Gelderen et al. 1994, "Maples of the World") sind die Ahorne eine der größten nordhemisphärischen Baumgattungen mit einer ausgesprochen variantenreichen Morphologie. Der Fossilbefund der Gattung reicht zurück bis zur Kreide-Tertiärgrenze, die Zuordnung der zahlreichen Makrofossilien zu rezenten systematischen Gruppen folgt jedoch häufig groben Annahmen und widerstrebenden systematischen Konzepten. Morphologisch gut trennbare Arten und erkennbare supraspezifische Gruppen zeichnen sich durch charakteristische (taxonomisch-diagnostische) ITS (die intern transkribierten Spacer der 35S rDNA) Sequenzen aus.

Eigene Publikationen hierzu:

GW Grimm (2003). Dissertation, Tübingen. - Link zum Volltext -

GW Grimm, SS Renner, et al (2006). Evol. Bioinform. 2: 279-294 - Link zum Volltext -

GW Grimm, T Denk & V Hemleben (2007). Plant Syst Evol. 267: 215–253

     Online Supplement A: Tabelle mit Belegen (untersuchte Individuen).

     Online Supplement B: Liste mit "a-taxonomischen" Klonen.

     Online Supplement A: Muster der Motifevolution im ITS.

     Online Supplement B: Große Motiv Tabelle.

Buche (lat. Fagus), O. Fagales, Fam. Fagaceae

Frei nach dem alten dt. Sprichwort: Buchen sollst du suchen, vor Eichen sollst du weichen. Trotz ihrer geringer "Artdiversität" (rezent ca. 9 Arten) ist die Buche eine der häufigsten temperaten Baumgattungen, der es seit der letzten Eiszeit gelang riesige Areale wiederzubesiedeln. Nicht selten dominieren Buchenpopulationen in Waldbeständen bis hin zur völligen Verdrängung anderer Baumgattungen, auch ohne direkten anthropogenen Einfluß. Genetisch gesehen sind einzelne Buchenarten offensichtlich variabler als ganze Sektionen oder Gattungen anderer Bäume (z.B. Betulaceae, Eichen), vergleicht man sich entsprechende Genregionen wie den ITS1 und ITS2 der kernkodierten 35S rDNA). Die enorme intraindividuelle Variabilität im ITS deckt sich mit der Historie dieser Gattung (insbesondere den zahlreichen fossilen Mosaikarten) und deutet auf eine hochdynamische Evolution hin.

Link zum Poster, gezeigt in Bochum 2001

Eigene Publikationen hierzu:

T Denk, G Grimm, et al (2002). Plant Syst Evol 232: 213-236.

GW Grimm (2003). Dissertation, Tübingen. - Link zum Volltext -

T Denk, GW Grimm, V Hemleben (2005). Am J Bot 92: 1006-1016.

GW Grimm, T Denk, V Hemleben (2007). Syst Biodiv 5: xxx-xxx. - Link zum Vorabdruck -


Cycadeen (O. Cycadales), s.u.a.

meine Diplomarbeit, Tübingen, 1999: Kurzfassung / Komplettversion

Vortrag während der IOPC-VI in Qinhuangdao, China, 2000.


Zelkove (Zelkova), O. Rosales, Fam. Ulmaceae)

Eigene Publikationen hierzu:

T Denk, GW Grimm (2005). Bot J Linn Soc 147: 129-157.

Stand: 99/9999